Leas Geschichte

Cherry

FSK 18
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Hier möchte ich euch eine Geschichte vorstellen,

die die Menschen zum Nachdenken anregt!!

Die Geschichte von LEA
Ich weiß nicht mehr viel von dem Ort,
wo ich geboren bin.
Es war eng und dunkel und nie spielte
ein Mensch mit uns.
Ich erinnere mich noch an Mama und ihr weiches Fell,aber
sie war oft krank und sehr dünn.
Sie hatte nur wenig Milch für mich und meine
Brüder und Schwestern.
Die meisten von ihnen waren
plötzlich gestorben.
Als sie mich meiner
Mutter wegnahmen,
hatte ich furchtbare Angst und
war so traurig.
Meine Milchzähne waren
kaum durchgestoßen
und ich hätte meine Mama doch noch so
sehr gebraucht.
Arme Mama, es ging ihr so schlecht.
Die Menschen sagten, dass sie jetzt endlich Geld
wollten und dass das Geschrei meiner Schwester
und mir, ihnen auf die Nerven ginge.
So wurden wir eines Tages in eine Kiste
verladen und fortgebracht.
Wir kuschelten uns aneinander und fühlten wie wir
beide zitterten ohnmächtig vor Angst.
Niemand kam, um uns zu trösten.
All diese seltsamen Geräusche und erst noch
die Gerüche, wir sind in einem Petshop, einem
Laden, wo es viele verschiedene Tiere gibt.
Einige miauen, andere piepsen, einige pfeifen.
Wir hören auch das Wimmern von anderen Welpen.
Meine Schwester und ich drücken uns eng
zusammen in dem kleinen Käfig.
Manchmal packt uns jemand und hebt uns hoch
um uns zu begutachten.
Einige sind freundlich und streicheln uns, andere
sind grob und tun uns weh.
Oft hören wir sagen oh, sind die süß, ich will eine,
aber dann gehen die Leute wieder fort.
Letzte Nacht ist meine Schwester gestorben,
ich habe meinen Kopf an ihr weiches Fell gelegt und
gespürt,wie das Leben aus dem dünnen
Körper gewichen ist.
Ich soll verbilligt abgegeben werden,
damit ich bald wegkomme.
Niemand beachtet mein leises Weinen, als meine
kleine Schwester weggeworfen wird.
Heute ist eine Familie gekommen und hat mich gekauft !
Jetzt wird alles gut. Es sind sehr nette Leute,
die sich tatsächlich für mich entschieden haben.
Sie haben gutes Futter und einen schönen Napf
dabei und das kleine Mädchen trägt mich
ganz zärtlich auf den Armen.
Ihr Vater und ihre Mutter sagen, ich sei ein ganz
süßes und braves Hundchen.

Ich heiße jetzt Lea.

Ich darf meine neue Familie auch
abschlabbern, das ist wunderbar.
Sie lehren mich freundlich, was ich tun darf und
was nicht, passen gut auf mich auf, geben mir
herrliches Essen und viel, viel Liebe.
Nichts will ich mehr, als diesen wunderbaren
Menschen gefallen und es gibt nichts Schöneres
als mit dem kleinen Mädchen herumzutollen und zu spielen.
Erster Besuch beim Tierarzt.
Es war ein seltsamer Ort, mir schauderte.
Ich bekam einige Spritzen.
Meine beste Freundin, das kleine Mädchen, hielt mich
sanft und sagte es wäre o.k., dann
entspannte ich mich.
Der Tierarzt schien meinen geliebten Menschen
traurige Worte zu sagen,sie sahen ganz bestürzt
aus. Ich hörte etwas von schweren Mängeln und von
Dysplasie E und von Herz zwei. Er sprach von wilden
Zuchten und dass meine Eltern nie gesundheitlich
getestet worden seien.
Ich habe nichts von alledem begriffen,
aber es war furchtbar, meine Familie so traurig zu sehen.
Jetzt bin ich sechs Monate alt.
Meine gleichaltrigen Artgenossen sind wild und stark, aber
mir tut jede Bewegung weh. Die
Schmerzen gehen nie weg.
Außerdem kriege ich gleich Atemnot,
wenn ich nur ein wenig mit dem kleinen
Mädchen spielen will.
Ich möchte so gerne ein kräftiger Hund sein, aber ich
schaffe es einfach nicht.
Vater und Mutter sprechen über mich.
Es bricht mir das Herz
, alle so traurig zu sehen.
In der Zwischenzeit war ich oft beim Tierarzt und immer
hieß es genetisch und man
kann nichts machen.
Ich möchte draußen in der warmen Sonne mit meiner
Familie spielen,möchte rennen und
hüpfen. Es geht nicht.
Letzte Nacht war es schlimmer als eh und je.
Ich konnte nicht einmal mehr aufstehen um zu trinken
nur noch schreien vor Schmerzen.
Sie tragen mich ins Auto. Alle weinen. Sie sind
so seltsam, was ist los?
War ich böse? Sind sie am Ende böse auf mich?
Nein, nein, sie liebkosen mich ja so zärtlich.
Ach, wenn nur diese Schmerzen aufhörten!
Ich kann nicht einmal die Tränen vom Gesicht des kleinen
Mädchen ablecken, aber wenigstens
erreiche ich ihre Hand.
Der Tisch beim Tierarzt ist kalt. Ich habe Angst.
Die Menschen weinen in mein Fell, ich fühle,
wie sehr sie mich lieben.
Mit Mühe schaffe ich es, ihre Hand zu lecken.
Der Tierarzt nimmt sich heute viel Zeit und ist sehr
freundlich und ich empfinde etwas weniger Schmerzen.
Das kleine Mädchen hält mich ganz sanft,
ein kleiner Stich ...... Gott sei Dank, der Schmerz geht zurück.
Ich fühle tiefen Frieden und Dankbarkeit.
Ein Traum:
Ich sehe meine Mama, meine Brüder und Schwestern
auf einer großen grünen Wiese.
Sie rufen mir zu, dass es dort keine Schmerzen
gibt, nur Frieden und Glück.
So sage ich meiner Menschenfamilie Auf Wiedersehe
n auf die einzig mir mögliche Weise:
Mit einem sanften Wedeln
und einem kleinen Schnuffeln.
Viele glückliche Jahre wollte ich mit euch verbringen,
es sollte nicht sein.
Statt dessen habe ich euch so viel Kummer gemacht.
Es tut mir leid, ich war halt nur eine Händlerware.

Lea ©1999 J. Ellis - bewilligte Übersetzung von E. Witter